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- Artikel-Nr.: 0067106
- EAN: 885978071845
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Oft wird gemeckert, dass beim Wechselhals dies oder das noch nicht oder zu wenig gemacht wurde. Wer es sich zutrauen will, einen Gitarrenhals selbst zu wechseln, sollte sich auch nicht damit schwer tun, seine persönlichen Anpassungen selbst zu erledigen, wie beispielsweise bei Bedarf einen Knochen, Graphtech oder Roller statt des TUSQ einsetzen, Mechaniken einbauen, Griffbrett ölen, bei Bedarf die Bunddrähte noch etwas nachpolieren - was auch immer. Entscheidend für die Bewertung ist bei mir die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis eines Produktes, nicht die Möglichkeit, irgend welche Vorlieben daran austoben zu können.
Für Preis-Leistung bekommt der Hals von mir die volle Punktzahl. Den einen Punkt ziehe ich deshalb ab, weil die Verstellung des Trussrods nicht nutzbar ist (der Innensechskant ist hin, passt kein Imbusschlüssel rein, auch keiner mit zölligem Maß). Da die Vorspannung aber passt, habe ich den Hals nicht umgetauscht. Hat der Handwerker wohl einen schlechten Tag gehabt... Ich habe ihm jedenfalls den Patzer verziehen. Ich bin davon überzeugt, ich hätte den Hals problemlos umtauschen können. Deshalb auch nur einen Punkt Abzug.
Meine Gitarre:
Vorneweg - ich halte mich selbst für einen eher semiprofessionellen Gitarrenspieler. Allerdings friemele ich gern an Gitarren rum, deshalb habe ich meine Eigenbau - Strat mit anständigen Teilen Stück für Stück von einem damals rasselnden Wimmerholz zu einer für mein Empfinden doch recht hochwertigen Gitarre veredelt. Den Ahorn - Korpus habe ich damals fertig gefräst im Internet gekauft. Den habe ich gebürstet und gebeizt, also in einem natürlichen Holz-Look belassen. Mittlerweile nach ich glaube 4 verschieden bestückten Schlagbrettern (das erste war ein selbst hergestelltes aus Edelstahlblech gebürstet, das sah nur gut aus) besteht der elektrische Teil aus 2 single coil und einem Gibson - Humbucker (Nachbau) - alle drei splitbar. Bei den Mechaniken habe ich mittlerweile Fender Quick-Locks verbaut. Ich habe mich dafür entschieden, den TUSQ - Sattel auf dem neuen Hals drauf zu lassen, da ich finde, TUSQ ist besser, als sein Ruf. Logischerweise habe ich den Sattel nachgekerbt, war ja auch als "vorgekerbt" angepriesen. Ich persönlich finde das gut, weil ich somit Kerbwinkel, Breite und Tiefe der Kerben auf meine eigene Vorliebe des Saitensatzes anpassen kann. Ich habe mich an Elixir .010-.046 Polyweb gewöhnt, die nutze ich seit langem. Durch die dünnen Saiten konnte ich den Kerbwinkel etwas erhöhen, was den Klang nochmal verbessert hat.
Der alte noname - Hals aus ungeröstetem Ahorn ohne Pau Ferro - Griffbrett war über die Jahre mittlerweile hässlich abgegriffen, deshalb fiel meine Entscheidung zu Gunsten des Mexikaners. Der Fender-Neck vervollständigt das Ganze zu einem schönen Instrument mit gutem Klangbild. Die Bünde sind exakt und klangtreu. Die Resonanz ist gegenüber meines alten Halses deutlich gestiegen. Der Klang ist hell und klar, man spürt die Schwingungen deutlich in der Hand! Es macht sogar Spaß, ohne Kabel zu üben, was besonders meine Frau erfreut.
Kleiner unbedeutender Nebeneffekt: Der Hals hat den Wert meiner selbst zusammengenagelten "Custom Strat" deutlich gesteigert. ;-)
Ich wünsch Euch was! Gruß Mirko!