- - Korpusgröße: D-14 Bund
- - Konstruktion: Schwalbenschwanz-Halsverbindung
- - Decke: Massive Sitka-Fichte
- - Boden & Zargen: Mahagoni
- - Hals: Mahagoni, Low Profile
- - Sattel und Sattelmutter: Knochen
- - Griffbrett: Micarta
- - Mensurlänge: 24.75" (628 mm)
- - Halsbreite am Sattel: 1-3/4" (44,5 mm)
- - Stimmmechaniken: Chrom, Grover-Druckguss
- - Elektronik: Fishman Sonitone
- - Lackierung: Hochglanz
- - Softshell-Koffer: SSC-D inklusive
- - Saiten: D'Addario EXP16
Eine phantastische Gitarre fürs Geld!
Hier passt mal wirklich alles! Preis, Leistung, Bespielbarkeit, Sound und Verarbeitung. Auspacken und sich wohlfühlen. Sie klingt fast wie eine teure Hummingbird. Man spielt was von Rolling Stones oder Sheryl Crow an und es klingt fast genau so. Das Gigbag ist auch super. Ich hatte eine Hummingbird als Partygitarre gesucht und das ist. Ein Original für viel Geld würde ich nicht mit mir rumtragen mögen. Also alles gut.
Die perfekte Gitarre gibt es nicht, aber für mich persönlich ist sie verdammt nah dran.
Verarbeitung in allen Details (Verleimungen innen) ( Lackierung, Bindings) einfach makellos.
Oktav und Bundreinheit (Intonation) ebenfalls perfekt.
Die genaue Betrachtung der Stegeinlage (Knochen) mit Uhrmacherlupe lässt anhand der Bearbeitungsspuren vermuten, daß die Intonation tatsächlich auf das einzelne Instrument eingemessen wurde. Auf allen Bünden von eins bis zwölf stimmt jeder Ton.
Die Saitenlage im 12. Bund Tiefes E: 2,3 mm Hohes E 1,9 mm muss man als optimal bezeichnen.
Die Werksseitige 012 er Besaitung ist aufgrund der kurzen Mensur (628 mm) eigentlich bereits problemlos spielbar. Für Strumming , Flatpicking also die typischen Bluegrass Spieltechniken sicher optimal. Ich selbst spiele jedoch hauptsächlich solo Fingerstyle, dafür ist mir eine 012 er Besaitung einfach zu anstrengend und kräftezehrend. Aus diesem Grund wurde sie gegen eine 010 er Besaitung ausgetauscht.
Es gab keinerlei Probleme bezüglich Saitenlage und Halskrümmung. Die Saitenlage blieb jetzt seit mittlerweile fast einer Woche exakt bei den mit 012 er gemessenen Werten. Der Hals reagierte überhaupt nicht auf den geringeren Saitenzug, der Halsstab musste nicht nachgestellt werden. Ebenso zeigte sich keine Beeinflussung der nach wie vor perfekten Intonation. Und nicht einmal bei einem druckvollen Strumming gibt es irgendein Klirren oder Scheppern.
Jedoch offenbarte sich folgendes Problem, vor dem ich jeden warnen muss, der beabsichtigt die Gitarre mit dünnerer Besaitung zu spielen. Der Abstand der E-Saiten zum Griffbrettrand ist extrem gering. Am Sattel gemessen nur 2,6 mm, am Bund somit noch weniger. Im ersten Bund hat die hohe E-Saite noch genügend Spannung, ab dem zweiten Bund bis etwa zum fünften hat die Saite die Tendenz vom Bund neben das Griffbrett abzurutschen.
Das lässt sich leider nur durch einen Austausch des Sattels beheben. Die Halsbreite von 44.5 mm erlaubt das durchaus. Man kann den Abstand der Saiten untereinander von werksseitig 7,7 mm problemlos bis auf 7, 0 - 7,2 mm reduzieren. (6.9 -7,0 ist eigentlich der Standard Abstand, den ich von Western oder E-Gitarre gewöhnt bin.)
Klanglich bin ich von dem Instrument begeistert. Die Sitka Fichtendecke mit Mahagoni - Zargen und Boden klingt so nach Vintage Hummingbird wie ich gehofft habe. Die Decke resoniert fantastisch. Der Klangcharakter kommt aus dem Holz nicht aus dem Draht.
Hier tut es keinen Abbruch, daß Zarge und Boden laminiert sind, und nur die Decke massiv.
Zwar haben wir in Deutschland ein unproblematisches Gitarrenklima. Mir persönlich war aber die Robustheit und wesentlich geringere Anfälligkeit des laminierten Korpus gegen Feuchte und Temperaturschwankungen wichtiger, als unbedingt eine vollmassive Gitarre zu haben.
Zur Bundierung ist zu erwähnen, die Enden sind präzise geschnitten fühlen sich kantig an, jedoch nicht scharf. Die Bünde sauber abgerichtet und gekront jedoch nicht hochglanz poliert.
Das Tonabnehmersystem unterdrückt den unangenehmen Piezo-Transienten erstaunlich gut. Kann man auf der Bühne benutzen, aber bitte nicht fürs Recording. Das bitte ausnahmslos über Mikro. Das schuldet man dem akustischen Klang des Instrumentes, von dem ich persönlich begeistert bin.