E-Schlagzeug versus akustisches Schlagzeug – sind E-Drums die Zukunft?
Immer häufiger werden E-Drums in Musikstudios, bei privaten Übungssessions, aber auch auf den Bühnen eingesetzt. Deshalb stellt sich immer öfter die Frage, ob die Elektro-Version des Schlagzeugs besser ist als die klassische, akustische. Wird das klassische Schlagzeug vielleicht sogar ganz ersetzt und, wenn du dir ein Schlagzeug zulegen möchtest, welche Variante solltest du dann wählen? Im folgenden Beitrag findest du den direkten Vergleich von elektronischen und akustischen Schlagzeugen in verschiedenen Kategorien, sodass du dir einen Überblick verschaffen kannst.
1. Wie funktionieren E-Schlagzeuge und akustische Schlagzeuge?
Der wohl deutlichste Unterschied liegt darin, wie bei den Instrumenten der Klang entsteht. Beim akustischen Schlagzeug erzeugt man den Sound physikalisch. Die Schlagzeugstöcke werden auf die Drum geschlagen, wobei das obere und untere Trommelfell (auch „Drum Head“ genannt) in Schwingungen versetzt wird und das Schlagzeug einen Ton von sich gibt.
Der Sound, der bei einem E-Schlagzeug erzeugt wird, nennt sich „Sample“. Die elektronischen Drums werden ebenfalls durch Anschlagen gespielt, allerdings wird das Sample durch ein Drum-Modul erzeugt. Durch den Anschlag auf das Gummi- oder Mesh-Drum-Pad wird ein Signal an das Schlagzeug gegeben, welches Geräusch abgespielt werden soll. Der große Vorteil der Module besteht darin, dass diese beliebig ausgewählt werden können. Somit kannst du eine deutlich breitere Palette an unterschiedlichen Sounds spielen.
Das akustische Schlagzeug hingegen ist in seinen Einstellungen vergleichsweise stark beschränkt. Statt sich verschiedene akustische Schlagzeuge anschaffen zu müssen, kannst du bei den E-Drums über die Module entscheiden, welches Genre du spielen möchtest. Dafür benötigst du bei einem elektronischen Instrument natürlich Strom, um es zu bedienen. Das akustische Schlagzeug hingegen ist auch abseits vom Stromnetz einsatzbereit.
Zu Übungszwecken ist es auf jeden Fall sinnvoll, das eigene Schlagzeugspielen aufzunehmen. Mit E-Drums ist das tatsächlich wesentlich unkomplizierter, da die meisten Module die Aufnahmefunktion schon beinhalten und das über ein einfaches Aufnahme-Drücken erledigt ist. Wenn du allerdings in guter Qualität den Klang deines Akustikschlagzeugs recorden willst, braucht es entsprechendes Equipment. Natürlich würde für den Anfang hier auch ein Smartphone reichen, aber langfristig kann man Details nur mithilfe der richtigen Aufnahmetechnik erkennen.
Unterschiede in der Funktionsweise
- Akustik-Schlagzeug: Klang entsteht physisch durch Schwingung der Felle
- E-Drums: Elektronischer Sound entsteht über Drum-Modul, große Soundauswahl, Strom nötig, einfacher zu recorden
2. Haben akustische Schlagzeuge den besseren Klang?
Man könnte meinen, dass, wenn die E-Drums den Akustiksound nur imitieren, der Klang nie so gut sein kann, wie beim Original. Tatsächlich klingen die elektrischen Sounds aber täuschend echt, jedoch leider nicht bei allen E-Schlagzeugen. Die Qualität hängt hier vom Preis ab. Die günstigeren Modelle klingen nicht schlecht, aber auch nicht ganz so überzeugend, wie die Oberklassen-Instrumente. Vollkommen perfekte Imitationen gibt es auch nicht. Gerade für Live-Auftritte möchtest du vielleicht bewusst auf den Elektro-Sound verzichten. Wer also kein Stück vom Akustikklang abweichen möchte, sollte sich für das akustische Schlagzeug entscheiden.
Mit dem E-Schlagzeug stehen dir dafür bei der Soundvielfalt alle Türen offen. Wie schon erwähnt, ermöglichen die Module eine Genrevielfalt, die das akustische Schlagzeug bei Weitem nicht so abbilden kann. Es sind nicht nur Tausende Sounds verschiedenster Instrumente hinterlegt, sondern diese lassen sich auch beliebig anpassen. Gerade für elektronische Musikrichtungen, wie Techno, Dance oder R’n’B sind akustische Drums ungeeignet. Du hast also die Möglichkeit, bei E-Drums nicht nur deine Töne zu spielen, sondern jeden Sound auch so zu gestalten, wie du möchtest. Je nach Gefühlslage kannst du dein Schlagzeug an das Metal- oder Jazzstück, das du spielen möchtest, anpassen.
Unterschiede im Klang
- Akustik: authentischer, „echter“ Sound
- E-Drums: gute Imitation, Qualität vom Preis abhängig, mehr Soundvielfalt
3. Welches Schlagzeug hat das bessere Spielgefühl?
Etwas, wobei das E-Schlagzeug wohl nicht mithalten kann, ist das Spielgefühl. Durch die Gummipads fühlt sich das Schlagen einfach anders an. Der Sound kommt eben nicht direkt vom Instrument, sondern wird elektronisch wiedergegeben. Das nimmt manchen etwas die Spielfreude. Insbesondere dann, wenn man schon einmal akustisches Schlagzeug gespielt hat, fühlen sich die E-Drums beim Draufschlagen einfach nicht gleich an.
Die vielen Soundvarianten beim E-Schlagzeug können sicherlich ein Vorteil sein. Vor allem auch durch die Möglichkeit, Sounds selbst gestalten zu können, kannst du dich vielfältig kreativ austoben. Allerdings könnte man auch meinen: „Wer die Wahl hat, hat die Qual“. Bei tausenden von vorgespeicherten Klängen, verspürt man wahrscheinlich nicht den Drang, sich mit dem Instrument selbst auseinanderzusetzen und durch Herumschrauben den Sound händisch anzupassen. Dabei schafft das ein verbundeneres Gefühl mit dem eigenen Instrument, das bei den E-Drums verloren geht.
Unterschiede im Spielgefühl
- Akustik: echtes Spielgefühl, direkter Sound
- E-Drums: fühlen sich anders an, weniger Instrumentenbindung, mehr kreative Möglichkeiten
4. Wie unterscheiden sich E-Schlagzeuge und akustische Schlagzeuge in der Lautstärke?
Der Grund, warum sich viele für das E-Schlagzeug entscheiden, ist definitiv die geringere Geräuschbelastung. Selbst, wenn du den lauten Sound des Instruments genießt, so sind Nachbarn darüber meistens nicht so erfreut. Man muss aber dazu sagen, dass sich auch die elektronische Variante nicht komplett lautlos spielen lässt, denn wenn du auf Gummi schlägst, macht das ebenfalls Geräusche. Abhilfe können da sogenannte Mesh-Heads sein, die das Aufschlagegeräusch noch einmal deutlich reduzieren. Viele E-Drummer stellen ihr Schlagzeug zusätzlich auf ein Trittschallpodest oder eine Dämpfungsmatte, um die Lärmbelästigung so gering wie möglich zu halten.
Selbst der lauteste Trittschall ist aber immer noch deutlich geringer als der Sound eines Akustikschlagzeugs. Hier kann quasi die Lautstärke einer Motorsäge mit einem auf der Straße vorbeifahrenden Auto verglichen werden. Der Pegel eines akustischen Schlagzeugs liegt bei etwa 95-120 dB und der eines elektronischen Schlagzeugs je nach Zubehör bei 70-90 dB.
Wer ein E-Drumset besitzt und trotzdem so richtig Krach machen will, hat hier noch die Möglichkeit, einen Verstärker anzuschließen. Damit lässt sich die Lautstärke tatsächlich noch höher treiben als bei einem akustischen Schlagzeug.
Unterschiede in der Lautstärke
- Akustik: sehr laut, mehr Lärmbelästigung
- E-Drums: deutlich leiser, ideal für Wohnungen
5. Gibt es preisliche Unterschiede zwischen E-Schlagzeugen und akustischen Schlagzeugen?
Die Frage nach dem Unterschied im Preis ist mit „Es kommt drauf an“ zu beantworten. Es gibt bei beiden Varianten sowohl günstigere als auch sehr hochpreisige Modelle. Generell sind die Anschaffungskosten für ein E-Drumset mit vergleichsweise ähnlicher Soundqualität aber etwas höher als für die Akustikversion. Allerdings können sich die Kosten für das akustische Schlagzeug über längere Zeit schnell häufen. Im Gegensatz zu den E-Drums nutzen sich die akustischen Drums über die Zeit ab. Einzelteile müssen also gepflegt und eines Tages auch ausgetauscht werden, um die Soundqualität beizubehalten. Das sollte man auf jeden Fall vor der Anschaffung eines Akustikschlagzeugs beachten. Am Ende ist der Preis abhängig von deinen Anforderungen, die das Instrument erfüllen muss.
Unterschiede im Preis
- Akustik: mehr Folgekosten durch Verschleiß
- E-Drums: meist teurer in der Anschaffung
6. Wie flexibel sind E-Schlagzeuge im Vergleich zu akustischen Schlagzeugen?
Akustische Schlagzeuge sind nicht nur in der Klanggestaltung durch ihre vielen Soundvarianten flexibler, sondern auch was Platzbedarf und Reisefähigkeit angeht. Natürlich kommt es auch hier darauf an, welches Zusatzequipment noch dazukommt. In der Regel nehmen E-Drumsets aber nur 2/3 des Platzes von akustischen Drums ein. Außerdem sind die elektrischen Sets meist etwas leichter und handlicher als die akustischen Schlagzeuge. Gerade der Abbau und das Verstauen von E-Drum-Teilen sind erfahrungsgemäß leichter. Das macht es nicht nur entspannter, wenn du nicht viel Platz hast, sondern auch, wenn du dein Schlagzeug transportieren musst.
Unterschiede in der Flexibilität
- Akustik: größer und schwerer
- E-Drums: benötigen weniger Platz, leichter zu transportieren
Welches Schlagzeug ist nun das bessere?
Die Antwort mag vielleicht etwas ungenügend erscheinen, aber es kommt darauf an. Gehen wir die einzelnen Kritikpunkte durch, scheinen die E-Drums die klaren Gewinner zu sein. Dennoch gibt es Drummer, die auf ihr Akustikinstrument schwören. Das liegt einfach daran, dass jeder Schlagzeuger unterschiedliche Präferenzen hat. Wenn du aus einer großen Auswahl gespeicherter Sounds auswählen möchtest und es bei dir nicht zu laut werden darf, dann solltest du dich eher für das E-Schlagzeug entscheiden. Wenn du allerdings den echten Livesound und das dazugehörige Spielgefühl nicht missen willst, dann entscheidest du dich besser für das akustische Schlagzeug.
Du möchtest noch mehr über die Vorteile eines Elektro-Schlagzeugs erfahren? Dann lies unseren Blogbeitrag zum Thema „10 Gründe, wieso ein elektronisches Schlagzeug die beste Entscheidung deines Lebens ist“.
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