Fender American Professional II Stratocaster® HSS, Sienna Sunburst

Die Gitarre, die alles mitmacht

Ich bin von meiner Mexican Strat zu American gewechselt, grundsätzlich wegen des Humbuckers, der mir für manche Stilistiken einfach fehlt. Grundsätzlich war ich immer der Meinung, dass eine gut verarbeitete Mexican ausreichend ist, Pickups kann man sich ja zurechtschneidern.
In diesem Fall wurde ich eines Besseren belehrt. Diese Gitarre ist ein Traum!
Das beginnt bei der makellosen Verarbeitung und endet bei den neuen VMod II-Pickups die eine wirklich gut durchdachte Weiterentwicklung zum Vorgänger darstellen. Auch die American Ultra stand eine zeitlang mit auf der Vergleichsliste hat sich dann jedoch beim Anspielen wegen der Noiseless Pickups disqualifiziert. Diese klingen zwar inzwischen erstaunlich gut können jedoch meines Erachtens im direkten Vergleich nicht standhalten!
Diese Gitarre kann wirklich vieles, von Blues bis hin zu klassischen Metalnummern (natürlich ohne Dive Bombs, das macht der Tremolo nicht mit). Der Humbucker liefert einen schönen warmen aber (wenn man möchte) durchsichtigen Sound. Auch die gesplittete Variante klingt insbesondere für Rock'n'roll o ä. sehr authentisch und ist insbesondere in der Zwischenposition wichtig.
Ihr wahres Können zeigt sie in clean gespielten melodischen Bereichen. Das Sustain ist um Welten besser als bei meiner Mexican Strat und erlaubt einen singenden Ton, zerstört jedoch dabei nicht den typisch perkussiven Fender-Charakter. Über den Hals lässt sich streiten, mir macht er inzwischen großen Spaß, einmal anspielen sollte man ihn trotzdem, Hände sind einfach unterschiedlich. Ein wenig schade finde ich die Tatsache, dass bei diesem Preis Fender keine Locking-Tuners verbaut, aber sonst ließe sich wohl der Preis für die Ultra nicht mehr rechtfertigen. Trotzdem tun diese eher klassischen Mechaniken ihren Dienst, sehr stimmstabil auch bei intensiver Wammy-Nutzung.
Gitarre war gut eingestellt, Saiten habe ich trotzdem nochmal gewechselt, die waren schon eine Weile drauf. Tremolo war auf Floating gestellt, in der Carl Verheyen Spielart, das hat mich ein wenig überrascht. Der Tremoloarm wird nicht mehr gedreht sondern gesteckt, hier bin ich mir nicht sicher, ob dies ein System ist, was mit der Dauer ein wenig die Spannung verlieren könnte, warten wir es mal ab...
Alles in allem ein wirklich tolles Arbeitstier, dass sich in vielen Spielarten zu Hause fühlt und süchtig macht.